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Stromverteilung

Eine Technikgruppe benötigt eine geeignete Stromverteilung, die klar und sicher aufgebaut ist. Es ist nicht zu verantworten, wenn sich Schüler selbstständig Steckdosen im Raum suchen müssen, um ihre Effekte damit zu versorgen. Am Ende hängen unzählige Geräte an mehreren verschachtelten Dreifach-Steckdosen. Am Ende kommt noch die Videogruppe und als I-Tüpfelchen Zuschauer, welche ihr Handy daran laden. Sprechen Sie hier einmal mit Ihrem Arbeitsschutz ihres Sachaufwandsträgers.

Wichtig ist zu wissen, dass Schüler nie an den großen Stromverteilungen arbeiten dürfen. Auch sollten sie nie bei eingeschalteten Geräten daran arbeiten. Die Regel dafür ist recht einfach: Erst ohne Strom aufbauen, die Lehrkraft kontrolliert danach die Leitungswege und die Mehrfachverteiler, am Ende schaltet die Lehrkraft den Strom ein und sieht sich noch einmal alle Geräte an. Es macht auch Sinn, alle Geräte auf maximalen Strombedarf hochzufahren, damit man später bei der Vorstellung keine böse Überraschung erlebt.

Es ist übrigens ein Irrglaube, dass aus jeder Steckdose 16A zu holen sind. Ich habe schon amtliche Stromverteilungen in Schulen gesehen, wo Licht und Steckdosen von zwei Klassenzimmern auf einer Sicherung verbunden wurden. Auch schwächere Sicherungsautomaten sind sehr oft anzutreffen, wie etwa 13A Sicherungen. Da mag man sich dann wundern, warum die drei 1000W Theaterscheinwerfer nicht an einer Sicherung funktionieren. Es fehlen einfach die 10 berühmten Watt dafür.

Und bei all den auftretenden Problemen sei der glücklich, der in der Schule den richtigen Sicherungskasten findet und öffnen darf/kann.

Eine einfache, nicht billige Art der Stromverteilung ist, die Verteilung zu zentralisieren. Ausgangspunkt sollte immer eine CEE-Starkstrom-Steckdose sein. Am besten ein 64A-CEE-Anschluss, maximal 25m von jedem Veranstaltungsort entfernt.

Die Stromzentrale sollte dann mindestens mit folgenden Geräten bestückt sein:

Ein 19“-Stromverteiler mit 64A-CEE-Eingang und vier 32A-CEE-Ausgängen, idealerweise mit Einzelsicherungen und Strom- und Spannungsanzeige der drei Phasen,

ein 19“-Stromverteiler mit 32A-CEE-Eingang und vier 16A-CEE-Ausgängen, idealerweise mit Einzelsicherungen,

ein 19“-Stromverteiler mit 16A-CEE-Eingang und mehreren Schuko-16A-Steckdosen auf der Vorder- und Rückseite.

Als Zubehör werden dann Reduzier-Adapter von 32A-CEE-Eingang auf 64A-CEE-Ausgang und 16A-CEE-Eingang auf 32A-CEE-Ausgang benötigt. So kann die Stromzentrale (in einem 19“-Rack verbaut, mit Zubehörschublade und Rollen) von einem 16A-CEE bis zu einem 64A-CEE Anschluss betrieben werden.

Die 32A-CEE-Ausgänge werden meist für große 6-Kanal-Dimmerpacks verwendet. An die 16A-CEE-Ausgänge werden meist 10m bis 15m lange Starkstromkabel angeschlossen, die dann zu wichtigen Verteilerpunkten auf der Bühne führen. Am Ende der Kabel wird ein Reduzierungswürfel mit drei Schukosteckdosen angebracht. So hat man die Möglichkeit an jedem Verteilerpunkt dreimal 16A Feststrom abzugreifen. Gerade DMX-fähige Geräte benötigen ja diesen. Für Geräte neben der Bühne oder um Geräte zu testen, stehen die Schukosteckdosen direkt an der Zentrale zur Verfügung.

Dieses System hat den großen Vorteil, dass die normalen Stromkabel erst kurz vor den Geräten benötigt werden und somit weniger Bedarf an langen Kabeln besteht. Auch das Kabelmanagement ist damit vereinfacht und gehört zu einem zentralen Aufbaupunkt. Mit einer guten Vorplanung kommt man dann mit sehr wenigen Kabel aus, hat alle Stromflüsse im Anzeigedisplay und kann Fremdkabel vermeiden.

Für die Videogruppe und ihre 50m Rolle ist dann die Wandsteckdose frei, meist verbunden mit einem Vortrag der Arbeitssicherheit zum Thema Kabelführung und Stolperfallen.

Natürlich hat auch dieses System seinen Nachteil: Ton und Licht sollten nie auf der gleichen „Steckdose“ laufen. Da aber die Tonanlage mit nur wenig stromverbrauchenden Geräten ausgestattet sind, ist es meist recht einfach die Tonanlage auf eine normale Steckdose in Nähe des Tonmischpultes zu legen.

Glückselig sind natürlich diejenigen Schulen, welche über eine feste Bühne und feste Scheinwerferpositionen an der Decke verfügen. Aber auch hier beginnt spätesten mit dem Kauf des ersten DMX-Gerätes das Problem mit dem Feststrom.